Artikel über Viktoria Buchholz im Magazin MEIN SÜDEN der Pfarrei St. Judas Thaddäus.
26.09.2018 | Markgraf
Sport, Sozialerziehung, Berufsorientierung
Buchholzer Sportverein TuS Viktoria fördert Kinder und Jugendliche
„Heimat ist da, wo Deine Freunde sind“, besagt ein Sprichwort, und ein Großteil der Bevölkerung Deutschlands ist in Vereinen organisiert und engagiert. So gibt es auch in der Pfarrei St. Judas Thaddäus zahlreiche Vereine, in denen Menschen des Duisburger Südens eine Heimat finden.
MEIN SÜDEN sprach mit Manfred Helten, Vereinsvorsitzender von Viktoria Buchholz.
MS: Herr Helten, Sie sind Vorsitzender von Viktoria Buchholz. Was verbirgt sich dahinter?
Der TuS Viktoria Buchholz 06 ist ein alteingesessener Verein in Buchholz. TuS steht für Turn- und Sportverein, 06 für das Gründungsjahr 1906. Wir blicken also auf eine über hundertjährige Tradition zurück; in dieser Zeit gab es neben der Fußballabteilung, auf der immer der Schwerpunkt lag, auch eine Leichtathletik-, eine Turn-, eine Handball und eine Gymnastikabteilung. Aktuell existieren noch die Handball-, Gymnastik- und Fußballabteilungen.
MS: Das hört sich nach vielen Mitgliedern an …
Ja, wir haben momentan ungefähr 500 Mitglieder, davon allein im Fußball über 250 aktive Kinder und Jugendliche und 100 Erwachsene. Diese bilden die beeindruckende Zahl von 16 Mannschaften – von ganz jung, also ab 6 Jahren, bis ganz alt, na ja, im besten Alter.
MS: In diesem Jahr ist ja Ihre 1. Mannschaft aus der Landesliga in die Bezirksliga abgestiegen. Wie ist die aktuelle Stimmung im Verein?
Natürlich waren wir enttäuscht, dass wir uns nicht in der Landesliga halten konnten, aber grundsätzlich ist die Stimmung im Verein gut. Das zieht ja auch immer wieder Kinder und Jugendliche an, die hier erfahren, wie gut das Miteinander funktioniert, und das bei über zehn verschiedenen Nationen, aus denen unsere Spieler kommen! Hier zählt nicht, woher man kommt, sondern wer man ist und wie man sich einbringt. So leisten wir auch einen großen Beitrag zur Integration und kämpfen gegen die immer größer werdende Anonymität in unserer Gesellschaft. Bei uns kennt man sich untereinander, wir sind eine große Gemeinschaft, und es macht einfach Freude dabei zu sein. Das zeigt sich auch darin, dass wir immer wieder Trainer für die vielen Mannschaften finden, durch unsere Nachwuchsarbeit und aus dem Kreis der Eltern.
MS: Die Trainer arbeiten unentgeltlich?
Ja, fast alle. Bei uns wird Ehrenamt groß geschrieben. Die Trainer, die Übungsleiter und die Spieler – fast alle sind ehrenamtlich dabei. Wir stecken das Geld lieber in unser großes Projekt, den Kunstrasenplatz. Momentan spielen wir noch auf Asche, aber auf Kunstrasen ist die Verletzungsgefahr geringer. Außerdem sind Lärmpegel und Staubbelästigung niedriger, was besonders die Anwohner freuen wird. Allerdings ist der Kunstrasen nicht ganz billig, unser Eigenanteil liegt bei 200.000 Euro. Diese Summe zusammenzukriegen, daran arbeiten wir gerade mit Hochdruck.
MS: Sie erwähnten vorhin die Kinder und Jugendlichen. Liegt hier ein besonderer Schwerpunkt Ihrer Vereinsarbeit?
Oh ja. Wir haben ein eigenes Jugendkonzept entwickelt mit drei Säulen: Neben der naheliegenden fußballerischen Ausbildung bietet unser Verein zudem eine sozial-erzieherische Ausbildung sowie aktive Unterstützung in der Berufsorientierung.
MS: Sozial-Erziehung und Berufsorientierung – was verbirgt sich dahinter?
Im sozialen Bereich lernen die Kinder und Jugendlichen, vorgegebene Verhaltensweisen einzuhalten und umzusetzen. Jeder soll mithelfen und sich mitverantwortlich fühlen. Es geht darum, Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen und so die Selbständigkeit und das Selbstvertrauen zu stärken. Da sich nur wenige den Traum vom „Fußballprofi“ erfüllen können, arbeiten wir in der dritten Säule unseres Jugendkonzepts mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit und Unternehmen zusammen, um den Jugendlichen ein breites Spektrum zur Berufsorientierung anbieten zu können. Hierzu zählen Eignungsanalysen, Berufspraktika, Bewerbertrainings, Angebote von Ausbildungsstellen und vieles mehr.
MS: Wirkt der Verein auch über seine sportlichen Inhalte hinaus?
Auch das. Wir stellen z. B. unseren Platz für Sportfeste und Schulen zur Verfügung. Auch die Messe am Fronleichnams- Feiertag fand in diesem Jahr unter großer Beteiligung hier auf unserem Platz statt. Dann gibt es jährlich unser Jugendturnier, bei dem uns die anderen Buchholzer Brauchtums und Sportvereine mit tollen Aktivitäten unterstützen. Und aus den Erlösen unseres letzten Sommerfestes konnten wir den stolzen Betrag von 2.100 Euro an das Kinderhospiz St.Raphael in Huckingen übergeben.
Wir schmoren also nicht nur im eigenen Saft, sondern bringen uns als Teil der Buchholzer großen Gemeinschaft aktiv ein.
[Roland Winkelmann]
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