Interview mit Trainer Maik Sauer vor dem Punktspielstart der 1. Mannschaft am Sonntag

Viktoria Buchholz: Die Vorbereitung lief durchwachsen. Siege gegen Tönisberg und Homberg II stehen Niederlagen gegen Wittlaer und Budberg entgegen. Dazu gab es einen blutleeren Auftritt beim Hallen Stadtpokal und einen mühsamen Pokalsieg in Wanheim. Wo steht das Team?

Maik Sauer: So durchwachsen fand ich die Vorbereitung gar nicht. Wenn man sieht, wie viel wir improvisieren mussten, unter anderem aufgrund von Verletzungen, Urlaub, Arbeit, Schichtdienst oder Krankheit, war das in Ordnung. Wenn wir mit voller Kapelle antreten konnten wie in Tönisberg, Homberg oder in der 1. Halbzeit in Budberg haben wir richtig gute Sachen gezeigt. Ich muss dir also widersprechen. Aufgrund der genannten Umstände bin ich ganz zufrieden mit der Saisonvorbereitung.

VB: Sonntag geht es direkt zur punktgleichen DJK Lowick. Ein richtungsweisendes Spiel. Wie schätzt du die Lowicker ein und wie geht ihr das Spiel an?

MS: Um da mal direkt den Druck raus zu nehmen. So richtungsweisend finde ich dieses Spiel nicht.Machen wir uns nichts vor, es ist schon ein wichtiges Spiel, wenn der Zweite gegen den Dritten spielt. Aber letztendlich haben wir noch ganz viele Spiele vor der Brust. Und am Sonntag geht es auch nur um drei Punkte. Wir fahren ganz selbstbewusst nach Lowick mit einer sehr hungrigen Mannschaft und wollen da natürlich was mitnehmen.

VB: Ihr hattet in der Vorrunde viele Punktverluste gegen durchschnittliche bzw. unterdurchschnittliche Mannschaften. Woran lag’s? Habt ihr das mal analysiert?

MS: Natürlich haben wir das analysiert, das ist schließlich unsere Aufgabe. Es ist sehr ärgerlich, dass wir gegen diese Mannschaften so viele Punkte haben liegen gelassen. Fakt ist aber, dass wir das mit der Mannschaft angesprochen haben, ohne da jetzt zu sehr ins Detail zu gehen. Unsere Jungs sind noch sehr jung und lernfähig. Gerade die letzten zwei bis drei Monate waren für die Mannschaft Gold wert, da noch mal einen Lernprozess zu durchlaufen. Ich bin mir ganz sicher, dass das eine wichtige Erfahrung für uns alle war.

VB: Die Bezirksliga ist dieses Jahr eine enge Kiste. Welche Teams erwartest du bis zum Ende als größte und härteste Konkurrenten?

MS: Ich find’s total geil, das es so eng und spannend ist. Ich bin fest davon überzeugt, dass es bis zum Schluss ein Kopf an Kopf Rennen in den oberen Regionen geben wird. Ich befasse mich aber gar nicht damit, wer wie wo Konkurrent ist. Fakt ist, wir müssen uns vollkommen auf uns konzentrieren und der Rest wird sich dann zeigen.

VB: Waren eigentlich Neuzugänge im Winter mal ein Thema?

MS: Klar, hält man immer Augen und Ohren auf. Aber im Winter ist es immer schwierig passende Spieler zu finden. Die müssen schließlich sportlich und menschlich ins Konzept passen. Von daher war im Winter nichts für uns dabei. Das Thema war schnell vom Tisch.

VB: Sind alle Langzeitverletzten wieder fit bzw. wie sieht die personelle Situation für Sonntag aus?

MS: Die Langzeitverletzten Serifoski, Feldkamp und Ramroth, den ich auch mit dazu zähle, sind wieder fit. Die haben natürlich noch ein bisschen Rückstand, aber ich bin sehr guter Dinge, dass sie das zeitnah aufholen. Wir sind auf einem richtig guten Weg. Leider sind auch wieder Verletzungen dazu gekommen. Szalek fehlt jetzt erstmal mindestens zwei Wochen wegen einer Schulterverletzung. Altomonte hat sich einen Knochen an der Hand gebrochen und wird auch mindestens noch zwei Wochen ausfallen. Und auch unser Torwart Dorloff hatte sich schwer verletzt, ist aber hoffentlich
in zwei Wochen auch wieder dabei. Es ist ein stetiges Auf und Ab…

VB: Behindert der Kunstrasenbau eure Abläufe oder geht ihr da locker mit um?

MS: Ich würde lügen, wenn ich jetzt sagen würde, dass es uns nicht beeinträchtigt. Hier mal ein kleiner Einblick. Dienstags weichen wir immer auf die BSA aus, Donnerstags hatten wir aktuell gar keine Trainingsmöglichkeiten. Das nutzen wir dann für Testspiele oder auch Nachholspiele. Wir suchen gerade nach einer Lösung, dass wir Mittwochs oder Donnerstags noch irgendwo trainieren können. Nur zweimal in der Woche zu trainieren, halte ich in der Bezirksliga für zu wenig. Freitags fahren wir immer nach Düsseldorf, zum TV Angermund, da trainieren wir dann auf Kunstrasen. Tja, das heißt wir müssen wirklich dreimal ausweichen.
Fakt ist aber auch, und das will ich betonen, es ist ein logistischer Aufwand, aber der ganze Verein, alle Spieler, alle Verantwortlichen, alle, wollen diesen Kunstrasen. Und deshalb sind wir gerne bereit auszuweichen und Aufwand in Kauf zu nehmen.Wir freuen uns einfach riesig, dass endlich dieses Projekt zustande kommt. Wir finden es prima zur Sternstraße zu kommen und die Bagger zu sehen und zu wissen, da bewegt sich was.
Ich muss der Mannschaft in diesem Zusammenhang ein Kompliment machen. Wie die sich organisieren, mit den ganzen Trainings Materialien von A nach B zu fahren, ist schon stark. Unseren Betreuer Theo muss ich auch unbedingt erwähnen. Er ist immer da, er schließt immer alles auf, er bereitet alles vor. Und das ist bestimmt nicht selbstverständlich. Von daher bin ich sehr froh, dass das alles so reibungslos klappt. Wir lassen uns nicht beeinflussen und gehen unseren Weg weiter.

Interview: Daniel Jung