Mittwoch abend, Kreispokal, Flutlicht, Herbstwetter, leicht nieselnder Regen und dann ein Gegner der Kategorie HAL (härtestes anzunehmendes Los). Zu Gast war der derzeitige Zweite der Niederrheinliga, FSV Duisburg. Der Kader der Hamborner war schon letzte Saison ziemlich gut und wurde im Sommer nach dem Aufstieg noch mit reichlich Hochkarätern aufgestockt. Sowohl aus den benachbarten NLZs (RWO, MSV) als auch von der direkten lokalen Konkurrenz (SuS, Süd, TuRa, Hamborn 07) wurden reichlich Spieler verpflichtet.

Im Vorfeld wurde schon gemutmaßt, dass das Spiel auch zweitstellig verloren werden könnte. So ganz unrecht hatten die Skeptiker natürlich nicht, denn die Buchholzer kämpften zweifelsfrei mit stumpferen Waffen. Nach dem Aufstieg in die Leistungsklasse im Sommer wurden keine externen Spieler angesprochen oder verpflichtet, sondern man setzte auf den Buchholzer Weg und damit auf Spieler, die schon letzte Saison das Trikot der Viktoria trugen (zur Hälfte kamen diese Spieler sogar direkt aus der D-Jugend, also dem jetzigen C-Jugend-Jungjahrgang).

Man hätte es den Jungs unter diesen Vorraussetzungen wahrlich nicht krumm nehmen können, wenn sie dieses Spiel einfach abgeschenkt hätten. Das taten sie aber nicht. Im Gegenteil. Favoriten ärgern war angesagt. Mit allen Mittel, die man als Underdog halt so hat. Hinten stabil stehen, vorne anlaufen, stören, nerven, ecklig sein. Der kleine Ascheplatz in Buchholz war an dieser Stelle wirklich mal eine Hilfe. Denn er erschwerte den FSV die Ballkontrolle und ermöglichte den Buchholzern Zugriff zu bekommen und Bälle zu erobern. Und nach den Balleroberungen konnte man dann schnell mit viel Risiko in die Spitze spielen. Man hatte ja schließlich nichts zu verlieren.

Das klappte in der ersten Halbzeit sehr gut. Der FSV spielte, Buchholz verteidigte und schaltete nach Ballgewinnen schnell um. Das schön herausgespielte 1:0 des FSV in der 17.Minute wurde fast direkt im Gegenzug beantwortet. Man zwang den FSV zu einem Fehler im Spielaufbau – 1:1 durch Julien. Spätestens jetzt hatte man auch die Zuschauer abgeholt und es begann ein rassiger Pokalfight mit fantastischer Unterstützung von der Wellblechtribüne.

Auch wenn der Druck und die Spielkontrolle des FSV in der zweiten Halbzeit größer und die Umschaltsituationen und Konter der Buchholzer immer seltener wurden, so hatten die jungen Stiere doch die Riesenchance zum 2:1. Der Lupfer ging aber knapp neben das Tor. In der 58.Minute war es dann aber doch soweit. Der FSV traf zum 1:2 von der Strafraumgrenze als die Buchholzer den Ball mal nicht weg bekamen. Kurz darauf fiel das 1:3 nach einer Ecke. Damit war der Widerstand gebrochen.

Klar, der FSV war die spielbestimmende und überlegende Mannschaft und der Sieg ging am Ende in Ordnung. Aber so viel an Chancen hatten unsere Jungs gar nicht zugelassen und vorne immer wieder für Unruhe gesorgt. Das war Lohn der starken kämpferischen Einstellung und der Bereitschaft, alles für die Mannschaft und den Verein zu geben. Selbst wenn man am Ende aus dem Kreispokal ausgeschieden war, konnte man aus diesem Spiel Kraft für die nächsten Aufgaben schöpfen. Damit haben die Jungs bewiesen, dass auch Spiele, in denen man eigentlich nichts gewinnen kann, trotzdem erfolgreich sein können. Stark gemacht!