Die Personalplanungen laufen nicht nur im Herrenbereich auf Hochtouren. Auch im Jugendbereich wurden schon die ersten Personalentscheidungen für die Saison 2022/23 getroffen. Andreas Kunath wird ab Sommer unsere neue B1-Jugend (Jahrgang 2006/2007) betreuen. Wir konnten ihn für ein Interview gewinnen…

Viktoria Buchholz: Hallo Andreas, herzlich willkommen in Buchholz. Du bist im Duisburger Jugendfußball kein Unbekannter. Erzähle bitte denen, die dich trotzdem nicht kennen, etwas über deine Laufbahn als Jugendtrainer und deine vorherigen Stationen?

Andreas Kunath: Fußballerisch bin ich beim VfL Duisburg Süd groß geworden. Dort spielte ich in der Jugend. Als 16 Jähriger sammelte ich zudem erste Erfahrungen als Trainer und Betreuer beim VfL. Berufsbedingt konnte ich als Trainer dann lange Zeit nicht mehr tätig sein, spielte aber Fußball bei einigen Vereinen in Wesel und Geldern. Der Kreis schloss sich dann 2010, als mein Sohn beim VfL anfing Fußball zu spielen. Über diesen Weg bin ich wieder zum Trainerdasein gekommen. In meiner Zeit bei Süd bis 2018 trainierte ich im Schwerpunkt den Jahrgang 2003. Mit dieser Mannschaft wechselte ich im Sommer 2018 zum TuS Mündelheim. Diese Jungs trainiere ich noch bis zum Ende dieser Saison bis sie in den Seniorenbereich wechseln.

VB: Was ist dir als schönster Moment aus dieser Zeit in Erinnerung geblieben?

AK: Unvergessene Momente erlebte ich in der Saison 2015/16. Mit der D-Jugend wurden wir ungeschlagen Meister und gewannen den Südpokal. Im Kreispokal schieden wir im Viertelfinale gegen den späteren Meister der LK, TuRa88 nach 9-Meter-Schießen aus.

VB: Wie ist der Kontakt zu Buchholz entstanden?

AK: Der Sohn meines ehemaligen Co-Trainers (Anmerkung: Thorsten Volkmann) spielt in der F-Jugend in Buchholz. Er hat mich und die Viktoria zusammen gebracht.

VB: Welchen Eindruck hast du in der Vergangenheit als Außenstehender von Buchholz gehabt und war dieser Eindruck mit ein Grund hier zuzusagen?

AK: Buchholz kannte ich ja schon aus meiner Jugendzeit als Spieler und später als Trainer in diversen Meisterschaften. Buchholz war sportlich immer eine gute Adresse, die Spiele gegeneinander immer mit engen Ausgängen und stellenweise dramatisch. Wie das letzte Aufeinandertreffen in der A-Jugend im November 21, das wir in der Nachspielzeit nach zweimaligen Rückstand 3:2 gewannen. Jugendarbeit wird hier immer groß geschrieben. Man spürt in Buchholz eine gewisse Aufbruchstimmung, etwas bewegen zu wollen. Die positive Stimmung, die man auch als Außenstehender verspürt in Verbindung mit einem guten Konzept haben meine Entscheidung mit positiv beeinflusst. Ich freue mich darauf zukünftig ein Mitglied in diesem tollen Team zu sein.

VB: Was versprichst du dir selbst von dem Engagement in Buchholz und welche Ziele hast du dir gesetzt?

AK: Ich freue mich über neue Herausforderungen und möchte meinen Beitrag dazu leisten, Talente fördern zu können. Und ich freue mich, die hoffentlich positive Entwicklung des Teams begleiten zu dürfen, was ich nicht zwingend an Ergebnissen bemessen möchte.

VB: Die Vereinstreue und die Durchlässigkeit von der Jugend- zur Herrenabteilung wird in Buchholz sehr groß geschrieben und soll in den nächsten Jahren noch weiter intensiviert werden. Welchen Einfluss hat das auf deine Arbeit und wie möchtest du dazu beitragen?

AK: Ich stehe zu 100 Prozent hinter der Philosophie des Vereins den Nachwuchs  für den eigenen Seniorenbereich auszubilden. Zudem habe ich mich immer mit den Vereinen identifiziert, für die ich bisher gearbeitet habe. Man geht noch motivierter ans Werk, wenn man spürt, dass der Verein den Nachwuchs langfristig an den Verein binden möchte und es erfüllt einen auch ein Stück weit mit Stolz die Jungs später im eigenen Seniorenbereich spielen zu sehen.

VB: Wie würdest du deinen Trainerstil beschrieben? Worauf legst du Wert, sowohl in der täglichen Trainingsarbeit als auch beim Meisterschaftsspiel?

AK: Auf Grund der Tatsache, dass mir Disziplin, Pünktlichkeit und Ehrlichkeit wichtig sind bekommt man schnell den Stempel des „Trainers vom alten Eisen“ aufgedrückt. Damit kann ich aber gut leben. Digitalen Medien wie Videoanalyse, taktisches Verhalten und Aufstellung mit diverser Software sowie Einzel- und Gruppengespräche sind feste Bestandteile im Training und Spielbetrieb.

VB: Hast du eine eigene Spielphilosophie und falls ja, wodurch zeichnet sie sich aus?

AK: Grundsätzlich ist eine taktische Grundordnung im alltäglichen Spiel von enormer Wichtigkeit. In der Vergangenheit habe ich oft erlebt, dass die individuellen Fähigkeiten dabei zu kurz kommen. Von daher räumen ich meiner Mannschaft gerne mehr Freiheit in der Kreativität der Spielgestaltung ein, um die persönlichen Stärken des Einzelnen besser fördern zu können

VB: Vielen Dank für die Antworten. Wir wünschen dir viel Erfolg und freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

Das Interview führte Christoph Gebhard