Interview mit Coach Göksan Arslan vor dem Bezirksliga Start
08.08.2022 | jung
Am Sonntag startet unsere 1. Mannschaft mit einem Auswärtsspiel bei Adler Osterfeld in die neue Bezirksliga Saison. Wir nahmen dies natürlich zum Anlass bei Trainer Göksan Arslan mal ein Stimmungsbild einzuholen:
Viktoria Buchholz: Göksan, wie waren die ersten Wochen als Trainer der 1. Mannschaft?
Göksan Arslan: Sehr sehr aufregend! Und anstrengend, darf ich direkt hinzufügen, weil neben dem Training auch gewisse Strukturen aufgebaut werden mussten bzw. müssen. Das war schon extrem viel Arbeit. Aber ich darf sagen, dass die Strukturen immer mehr Konturen annehmen. Wir haben in den letzten Wochen neun Spiele absolviert, also eigentlich fast mehr gespielt als trainiert. Aber es ist ein schönes Gefühl und ich habe mich recht schnell in die Funktion eingefunden. Es ist jetzt natürlich schön, die Ideen, die ich habe, auch direkt umzusetzen. Es läuft noch nicht alles so, wie ich mir das vorstelle, aber das kann man auch nicht erwarten. Wir sind aber auf einem richtig guten Weg.
VB: Zuletzt gab es zwei derbe Niederlagen gegen Frohnhausen (Landesliga) und gegen Schönebeck (Bezirksliga) und dazwischen einen tollen 2:1 Sieg gegen den spielstarken Landesligisten Scherpenberg. Wo steht denn das Team zurzeit?
GA: Das hört sich vielleicht doof an, aber das 1:5 in Frohnhausen war keineswegs klar. Meiner Meinung nach spiegelt das Ergebnis überhaupt nicht unsere Leistung von diesem Tag wider. Wir hatten über das gesamte Spiel hinweg 70 Prozent Ballbesitz. Der Gegner machte durch zwei Elfmeter und einen Freistoß die ersten Tore. In der zweiten Hälfte schafften wir den Anschluss und waren dem 2:3 sehr nah. Durch ein Missverständnis in der Abwehr bekamen wir dann das 4:1 und damit war das Spiel gelaufen. Das einzige Spiel, wo uns der Gegner dominiert hat war gegen Schönebeck. Die haben verdient gewonnen, man muss aber berücksichtigen, dass wir da in vier Tagen drei Spiele absolviert haben. Die Essener wirkten halt deutlich frischer als wir und haben es einfach besser gemacht. Ja, wo steht das Team?! Ich glaube, wir können eine gute Rolle spielen. Aber es ist noch viel zu früh zu sagen, wo ich am Ende der Saison die Mannschaft sehen würde. Das macht jetzt auch gar keinen Sinn, wir müssen erstmal die ersten Spiele abwarten, die Gegner beobachten. Du weißt selber, dass viele Faktoren einen Rolle spielen können. Wie viele Spieler fallen aus, wie sind die Urlaubszeiten?! Wie wird der Herbst, Winter, wird Corona wieder ein Thema? Eine Prognose macht daher auch gar keinen Sinn für mich.
VB: Wie stark erwartest du Adler Osterfeld, bzw., was weißt du über den ersten Gegner am Sonntag?
GA: Adler Osterfeld ist eine Mannschaft, die auch schon mal Oberliga gespielt hat. In den letzten Jahren waren sie immer in der Bezirksliga. Eigentlich hatten sie immer eine gute Rolle gespielt, im letzten Jahr lief es aber nicht so gut für sie. Soweit ich weiß, haben sie einen neuen Trainer und die Mannschaft wurde umstrukturiert. Ich weiß, wo die Stärken und Schwächen der Osterfelder liegen. Diese Infos habe ich mir schon eingeholt. Aber es ist der 1. Spieltag, wir spielen auswärts. Das ist immer was besonderes. Da zählt neben der Taktik natürlich auch die Leidenschaft. Es muss halt alles stimmen. Die Taktik, die richtige Spielerauswahl und die besagte Leidenschaft. Mal sehen, was da in Osterfeld zu holen ist.
VB: Hast du denn dein Team für den 1. Spieltag schon im Kopf oder ist der Konkurrenzkampf noch völlig offen?
GA: Man hat immer so eine leichte Tendenz, wie die Mannschaft aussehen könnte. Wir müssen ein bisschen schauen, weil wir auch einige Verletzte haben und einige Urlauber. Mir ist auch der Trainingseindruck sehr wichtig. Die Entscheidung fällt bei mir eigentlich immer Samstags oder sogar erst Sonntag Vormittag. Der Konkurrenzkampf ist in der Tat sehr groß und da spielen Nuancen eine Rolle. Jeder drängt sich im Moment extrem auf. Da ist es nicht immer einfach sich festzulegen. Aber das war ja auch mein Wunsch und meine Vorstellung für diese Saison, dass wir in der Breite noch viel besser aufgestellt sind, mit unserem 25-Mann Kader. Das bedeutet natürlich auch, dass sich jeder einzelne Spieler ins Zeug legen muss.
VB: Lass mich doch nochmal auf das Thema Saisonziel kommen…
GA: Eine Platzierung werde ich nicht nennen. Ich sag es aber mal so: In den vergangenen Jahren unter Michael Roß und Maik Sauer hat die Viktoria eine richtig gute Rolle gespielt. Und ich möchte eigentlich nicht, dass sich daran etwas ändert. Die Mannschaft besitzt die Klasse, eine gute Rolle in dieser schweren Liga zu spielen. In der Essener Gruppe waren letztes Jahr auch einige Top Mannschaften und das war doch eine gute Vorbereitung auf die jetzt beginnende Saison. Wir sind gut gewappnet.
Das Interview führte Daniel Jung
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