Bezirksliga Gr. 1

Viktoria Buchholz – Bayer Dormagen 4:4 (2:1)

Mir geht das eigentlich ziemlich gegen den Strich, Schiedsrichterleistungen zu kommentieren. Heute geht es aber leider nicht anders, denn den größten Einfluss auf das Spiel hatten an diesem Nachmittag nicht die Spieler, sondern dieser Herr in Schwarz.

4 Minuten waren gespielt, als Tom Klinnert einen Ball in den Lauf bekam. Der war etwas lang und der gegnerische Torwart warf sich ihm entgegen und war einen Ticken eher am Ball. Tom versuchte noch über den Keeper zu gelangen, doch sie stießen zusammen und dabei traf Tom den Torwart wohl am Kopf. Ein sehr unglücklicher Zusammenprall. Der Schiedsrichter zeigte Tom daraufhin die gelbe Karte, was ich schon befremdlich fand. Dann realisierte der Referee, dass der Dormagener Torwart kurzzeitig ohnmächtig war und zeigte Tom daraufhin die rote Karte. Platzverweis ohne ein Foul begangen zu haben… Das Spiel fing ja ganz großartig an… Der Dormagener Keeper konnte nach kurzer Behandlung weiter spielen.

Trotz Unterzahl waren es aber die Stiere, die deutlich mehr Ballbesitz hatten und insgesamt mehr für das Spiel taten. Mbo hätte in der 18. Minute fast schon das 1:0 erzielt (ein Spieler konnte kurz vor der Linie retten), ehe Rintaro Tanaka in der 27. Minute mit einem tollen Schuss in den rechten Winkel aus ca. 18m das Führungstor erzielte. In der 40 Minute dann das 2:0 durch Tobi Eickmanns und man dachte kurzzeitig es gäbe doch einen Fußballgott! Doch auf welche Seite der sich stellte wurde unklar, als die Dormagener mit der ersten zwingenden Aktion in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit das 1:2 erzielten.

In Abschnitt 2 erhöhte Ibrahima Sall in der 59. Minute auf 3:1 und das Fußballmärchen, mit einem Mann weniger auf die Siegerstraße einzubiegen, schien greifbar nah. Dann überschlugen sich die Ereignisse. In der 62. Minute konnten die Dormagener mit einem verdeckten Schuss das 3:2 erzielen. Drei Minuten später versuchte ein Dormagener aus großer Entfernung Kai Gröger mit einem Heber zu überlisten. Unser Schnapper konnte im Zurücklaufen den Ball so eben noch erwischen und nach vorne abwehren. Ein Dormagener Stürmer rauschte heran, Kai ging auch zum Ball. Wieder ein Zusammenprall, wie nach 4 Minuten, doch diesmal gab es keine Rote Karte, sondern Elfmeter für Dormagen. Was für eine eigenwillige Auslegung der Situation. Aber es geht noch weiter, Leute. Der Dormagener Spieler verwandelte den Elfer zum 3:3, um nur Sekunden später die Gelb-Rote Karte zu sehen. Eine Unsportlichkeit wurde ihm zur Last gelegt (wahrscheinlich die Siegerfaust in Richtung Gröger).

So war das Gleichgewicht, 10 gegen 10,  zwischen den Teams wieder hergestellt und noch 25 Minuten waren zu gehen. In der 75. Minute ein Pass von Hendrik Max Hammacher, der heute als A-Jugendlicher aufgrund der vielen Ausfälle aushalf, auf Sall und der schoss doch tatsächlich das 4:3. Großer Jubel an der Sternstraße! Nur eine Minute später ein Kopfball von Eickmanns, knapp daneben. Ebenso Hammacher hätte in der 82. Minute den Sack zumachen können, doch auch sein Ball wurde auf der Linie gerettet. Ja, und dann war da wieder diese Sache mit dem Fußballgott, denn in der 88. Minute gelang den Gästen mit einem Kopfball noch der 4:4 Ausgleich.

Eine Stunde in Unterzahl gespielt, 2:0, 3:1 und 4:3 geführt, viel Leidenschaft und Kampfgeist gezeigt, doch es reichte nur zu einem Punkt. Ein Sieg für die Moral war es jedoch allemal. Und die inneren und äußeren Einflüsse auf die kommenden Spiele werden auch nicht immer so durchgeknallt sein wie heute. Nächste Woche kann durchgeschnauft werden, ehe es am Sonntag, 3. Dezember zum Süd Derby nach Mündelheim geht.

Bericht: Daniel Jung

Fotos: Roberto Parolari