Saison 22/23! Der Nachfolger von Maik Sauer wird Göksan Arslan. Hier das erste Interview mit dem kommenden Chefcoach.
08.01.2022 | jung
Interview mit Göksan Arslan
Der Nachfolger von Maik Sauer steht fest. Göksan Arslan, der jetzige Co-Trainer der 1. Mannschaft, wird zur neuen Saison das Ruder übernehmen. Klar, dass wir da mal genauer nachgefragt haben.
Viktoria Buchholz: Göksan, Du wirst zur neuen Saison der neue Cheftrainer der 1. Mannschaft. Wie kam dieser Deal zustande, wer kam auf dich zu?
Göksan Arslan: Michael Roß hatte mich zu einem Gespräch gebeten. Das war so Mitte/Ende Dezember. In diesem Gespräch ging es um die Perspektive für die kommende Saison. Zuerst sprach ich nur mit Michael Roß, bevor die Runde dann erweitert wurde. Er fragte mich, ob ich mir vorstellen könne, als Cheftrainer in Buchholz zu arbeiten. Da habe ich bejaht. Anschließend kam das gesamte Trainerteam zu dem Gespräch dazu, also Maik Sauer, Mark Schulz und Nils Wolf. Michael Roß erklärte dann, dass er am Ende der Saison als Sportlicher Leiter aufhören werde. Auch Maik Sauer und Nils Wolf erklärten, dass sie zu diesem Zeitpunkt aufhören werden. Ich erklärte meine grundsätzliche Bereitschaft den Cheftrainer Posten zu übernehmen, auch wenn noch ein paar Details zu klären waren. Nach einem weiteren Gespräch habe ich dann zugesagt.
VB: Du hast bisher überwiegend im Jugendbereich gearbeitet und nicht alle werden dich gut kennen. Bitte stelle dich und deine fußballerische Vita doch mal kurz vor.
GA: Ich habe selber bis zur A-Jugend in Hamborn gespielt. Hab da immer in der Niederrheinliga gespielt, das war damals die höchste Klasse. Die Jugend-Bundesliga gab es noch nicht. Anschließend habe ich eine Pause eingelegt, da ich ein wenig die Lust am Fußball verloren hatte. Danach habe ich dann wieder bei Rhenania Hamborn angefangen mit Freunden Fußball zu spielen. Da ging es uns wirklich nur darum Spaß zu haben. Irgendwann kamen dann meine Kinder auf die Welt, da habe ich meine aktive Zeit beendet. Ja, und dann fing mein Sohn, der 2005 geboren wurde, 2010 an in Buchholz zu spielen. Der damalige Trainer, Christoph Gebhard, der aktuell ja auch immer noch B1 Trainer ist, war zu der Zeit alleine. Wir sind dann sehr schnell zusammengekommen und haben die 2005er gemeinsam von den Bambini zur D-Jugend begleitet. Zeitgleich ergab sich, dass die damalige B-Jugend auf Trainersuche war, da die beiden Trainer aufgehört hatten. Man hatte mich gefragt, ob ich das Team bis zum Saisonende übernehmen könnte, was ich gemacht habe. Anschließend sollte ich eigentlich wieder zu den 2005ern, doch ich hatte Geschmack daran gefunden, nicht Kinder, sondern Jugendliche zu trainieren. Insgesamt habe ich dann 3 Jahre A-Jugend in Buchholz gemacht. Wir sind damals mit der Mannschaft in die Leistungsklasse aufgestiegen. Und wir haben immer den Direktverbleib in der Liga geschafft, was ein großer Erfolg war. Anschließend, das war 2017 und 2018, hatte ich das Angebot von Hamborn 07 die U17 in der Niederrheinliga zu trainieren. Dort war ich dann zwei Jahre tätig, bevor ich dann im Januar 2021 nach Buchholz gewechselt bin, um als Co-Trainer der 1. Mannschaft zu arbeiten. Ich habe mehrere Trainerscheine. Teamleiter für Kinder, die C-Lizenz und auch die B-Lizenz. Die B-Lizenz muss man alle drei Jahre erneuern, meine läuft noch bis 2024.
VB: Was ist deine Philosophie als Trainer? Welchen Fußball möchtest du von der 1. Mannschaft sehen?
GA: Wir wollen natürlich attraktiven Fußball spielen. Das ist nicht nur für die Mannschaft und mich wichtig, sondern auch für die Zuschauer. Wir wollen die Besucher begeistern durch Offensivfußball. Ich lasse den Gegner hoch anlaufen, mit der Idee, die Gegenspieler weit von unserem Tor entfernt zu halten. Gleichzeitig wollen wir damit aber auch versuchen, noch in der Hälfte des Gegners zu schnellen Balleroberungen und Torchancen zu kommen. Ich will mich aber gar nicht auf eine Idee festlegen, es wird immer mehrere geben. Letztlich muss man immer gucken, was mit der Mannschaft möglich ist. Ich bin kein Trainer, der auf Biegen und Brechen seine Idee umsetzen möchte. Es hängt natürlich auch immer vom vorhanden Spielerpotenzial ab. Zusammenfassend gesagt ist mein Ziel attraktiven Fußball zu zeigen, Angriffspressing zu praktizieren und versuchen viele Tore zu schießen. Darauf hat die Mannschaft Bock und auch die Zuschauer.
VB: Führst du jetzt schon die Gespräche mit den Spielern für die kommende Saison?
GA: Ja, das mache ich gemeinsam mit Mark Schulz und Marc Mallwitz, der zum Trainerteam stoßen wird. Die ersten Gespräche haben auch schon stattgefunden. Alle vier Spieler haben zugesagt. Die nächsten Gespräche folgen dann in der nächsten Woche. Ich möchte natürlich sehr früh Planungssicherheit haben, für die kommende Saison. Außerdem möchte ich mit den Gesprächen auch ziemlich durch sein, wenn die Vorbereitung auf die Rückrunde beginnt. Die Jungs sollen sich in Ruhe auf die Rückserie vorbereiten können.
VB: Was erwartest du von der Rückrunde?
GA: Viele haben uns nicht da gesehen, wo wir momentan stehen. Wir haben uns im letzten Jahr wirklich entwickelt und auf der ein oder anderen Position verstärkt, durch Spieler, die von extern dazu gekommen sind. Dazu haben sich einige Jungs richtig gut entwickelt. Wir haben gerade mal 4 Punkte Abstand zu Tabellenführer TUSEM Essen. Wir wollen uns so vorbereiten, dass wir ganz weit oben mitspielen. Und wenn ich jetzt sagen würde, wir denken nicht darüber nach Meister werden zu wollen und aufzusteigen, wäre das gelogen.
VB: Kann man sagen, dass es ein Vorteil ist, dass Du die Mannschaft schon kennst und eine Eingewöhnungszeit somit entfallen wird?
GA: Definitiv. Es ist sicherlich ein Vorteil, wenn man die Mannschaft kennt. Ich habe meine Eindrücke von den Spielern und kann sehen, ob das funktionieren kann, was ich mir vorstelle. Die Jungs kenne ich jetzt ein halbes Jahr und es folgt ja noch ein weiteres halbes Jahr Kennenlernen. So kann ich danach gut einschätzen, was mit der Mannschaft möglich ist.
VB: Schauen wir dieses halbe Jahr doch mal voraus. Wirst du einen Bezirksligisten oder einen Landesligisten trainieren?
GA: Momentan sind wir noch Bezirksligist. Ein Aufstieg braucht viele Dinge. Eine gute Vorbereitung. Eine Menge Glück. Wenig Verletzungen. Wie konstant spielen die anderen Mannschaften?! In erster Linie schauen wir aber auf uns. Wir müssen unsere Hausaufgaben erledigen. Das wird das Wichtigste sein und dann wird man sehen, wo man am Ende landet. Ich denke aber, dass die Mannschaft das Potenzial hat, dass wir am Ende der Saison feiern dürfen. Ich glaube an diese Mannschaft!
Das Interview führte Daniel Jung
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