Viktoria Buchholz scheitert spät

 

Viktoria Buchholz scheitert spät
Alles gegeben, doch es reichte nicht: Maurice Rybacki (links) musste nach seiner Auswechslung die beiden entscheidenden Velberter Gegentreffer von der Bank mitansehen.Foto: Ute Gabriel

Bezirksligist führt im Niederrheinpokalspiel gegen den Oberligisten SSVg Velbert lange durch Felix van Berks Treffer mit 1:0, muss dann aber noch in der Schlussphase zwei Gegentreffer hinnehmen. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft“, sagte Trainer Michael Roß.

Die Verlängerung war fast erreicht. Wenigstens die Verlängerung. Bis zur 85. Minute war Viktoria Buchholz der großen Überraschung in der zweiten Runde des Niederrheinpokals sogar richtig nah gewesen, hatte durch Felix van Berks Treffer aus der 24. Minute mit 1:0 gegen Regionalliga-Absteiger SSVg Velbert geführt. Der späte Ausgleich durch David Müller tat weh, doch die Chance auf den großen Wurf schien für den Fußball-Bezirksligisten weiterhin in Reichweite. Dann flog in der zweiten Minute der Nachspielzeit eine Ecke in den Strafraum, wieder war David Müller zur Stelle – 1:2, Schlusspfiff, ausgeschieden.

Die hängenden Köpfe waren nach dem unglücklichen Scheitern naturgemäß in der Überzahl. Viktoria-Trainer Michael Roß ging zu seinen Spielern, versuchte sie aufzurichten. Die Argumente dafür hatte er ja auch parat. „Ich bin total stolz auf meine Mannschaft“, sagte Roß nach einem couragierten Auftritt des Landesliga-Absteigers gegen den großen Favoriten. Ein Unterschied von zwei Klassen war höchstens in manchen Phasen der zweiten Halbzeit halbwegs erkennbar; insgesamt begegnete die Viktoria den Bergischen aber auf Augenhöhe.

Daher war die Pausenführung auch keineswegs unverdient. In der 24. Minute zeichnete Felix van Berk dafür verantwortlich, als er nach einem Freistoß aus dem Halbfeld am linken Strafraumeck zum Schuss kam und Gästekeeper Marcel Grote aus 16 Metern überwand. Dessen Gegenüber Maik Hoppe blieb zunächst weitgehend beschäftigungslos.

Auch im zweiten Durchgang kämpften die Grün-Schwarzen beherzt um die kleine Siegprämie, die Klubchef Thomas Schröter ihnen gewährt hatte. Zwar machte jetzt auch der Gast mehr Druck, doch die beste Chance zum ersten Treffer nach der Pause bot sich in der 52. Minute Lennart Höveler, der aus vier Metern Entfernung die Latte traf. In der Schlussphase warfen die Velberter dann alles nach vorn und kamen durch einen 17-Meter-Freistoß von David Müller, der vom Innenpfosten ins Tor ging, zum Ausgleich. Der frühere Oberhausener Profi rettete sein Team letztlich auch noch vor der Verlängerung. Michael Roß ließ trotz aller Enttäuschung den Kopf nicht hängen: „Diese Leistung gibt uns neues Selbstvertrauen, darauf können wir aufbauen.“

Viktoria: Hoppe – van Berk, Mailand, Daniel Müller, Szalek, Kemperdieck, Mallwitz, Bockting, Höveler (71. Scharwächter), Tonski (65. Schröter), Rybacki (83. Tercan).
Tore: 1:0 van Berk (24.), 1:1, 1:2 David Müller (85./90. +2).

Dirk Retzlaff